Hoher Besuch am Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Hannover. Am 30. August besuchte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier anlässlich seiner Mittelstandsreise das Zentrum.
Im Mittelpunkt des Besuchs stand der Austausch über die Arbeit des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums, über den Wissenstransfer von der Universität in die Praxis und über die Umsetzung von Digitalisierungsstrategien in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Neben Minister Altmaier nahmen der Präsident der Leibniz Universität Hannover, Prof. Volker Epping, der Vorsitzende des Kompetenzzentrums, Prof. Berend Denkena, und der Geschäftsführer der Bornemann Gewindetechnik GmbH und Mitglied des Mittelstandbeirats, Moritz von Soden, an dem Gespräch teil.

Uni-Präsident Volker Epping, Minister Peter Altmaier, Zentrumsvorstand Berend Denkena, Bornemann-Chef Moritz von Soden.
Und: Das Zentrum Hannover hatte für den Minister drei Live-Demonstrationen vorbereitet. Der Minister besichtigte die mobile Fabrik (den Roadshowbus des Zentrums), die Autonome Werkzeugmaschine und informierte sich über die Möglichkeiten der Augmented Reality für die optimale Produktion.
Altmaier betonte, dass sein Ministerium mit den im Rahmen des Förderschwerpunkts Mittelstand-Digital eingerichteten Mittelstand 4.0-Kompetenzzentren nun bereits seit vier Jahren die Digitalisierung von mittelständischen Unternehmen befördere. „Die Digitalisierung ist ein Zukunftsthema. Hier schöpft der Mittelstand die Potenziale bislang noch nicht aus. Das wollen wir ändern. Mit Hilfe der 26 Mittelstand 4.0-Kompetenzzentren unterstützen wir den Mittelstand auf dem Weg in das digitale Zeitalter. So zeigt zum Beispiel das unter dem Motto ,Mit uns digital!‘ angetretene Kompetenzzentrum Hannover, dass die Digitalisierung von Betrieben auch schrittweise erfolgen kann. Seit Mitte 2019 unterstützen die Mittelstand 4.0-Kompetenzzentren zusätzlich den Transfer von KI in KMU, u. a. mit so genannten KI-Trainerinnen und -Trainern“, erklärte Altmaier.
Universitätspräsident Volker Epping sieht die Forschung der Universitäten als wesentliche Grundlage für die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands: „Die Erforschung neuer Digitalisierungslösungen, die Entwicklung neuer KI-Anwendungen und die wissenschaftlichen Arbeiten zu den vielfältigen Themen der Nachhaltigkeit sind eine wesentliche Grundlage für die wirtschaftliche, aber auch ökologisch sinnvolle Entwicklung Deutschlands. Im internationalen Vergleich nimmt Deutschland als Wissenschaftsstandort eine Spitzenposition ein. Weiter ausbauen müssen wir den Wissenstransfer von den Hochschulen in die Praxis. Die Mittelstand 4.0-Kompetenzzentren sind ein gutes Beispiel dafür, dass dieser Transfer über Schulungen, Firmengespräche und Projekte in den Betrieben gelingen kann.“

Intensiver Austausch über Digitalisierung und KI für den Mittelstand.
Zentrumsvorsitzender Berend Denkena sieht den Besuch des Bundeswirtschaftsministers als Auszeichnung und Bestätigung der geleisteten Arbeit: „Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Hannover ist als erstes Zentrum in Deutschland an den Start gegangen, um den Mittelstand fit zu machen für die digitale Zukunft. Und wir gehören zu den ersten Zentren, die eine zusätzliche Förderung für KI-Trainer erhalten haben. Der Besuch unseres Zentrums durch Minister Altmaier zeigt, dass unsere Arbeit für den Mittelstand bundesweit wahrgenommen und positiv bewertet wird. Dies ist für uns eine große Auszeichnung, eine Bestätigung unserer Arbeit und Ansporn, den Wissenstransfer über angepasste Lernangebote weiter voranzutreiben und die kleinen und mittleren Unternehmen gezielt in ihren Digitalisierungsbestrebungen und bei der Umsetzung von KI-Anwendungen zu unterstützen.“ Der vom Bund geförderte Wissenstransfer sei, so Denkena weiter, auch mittel- und langfristig notwendig, um den gesellschaftlichen Herausforderungen beispielsweise zum Thema Klimaschutz effizient begegnen zu können.
Moritz von Soden, Geschäftsführer der Bornemann Gewindetechnik GmbH & Co. KG und Mitglied des Mittelstandsbeirats beim Bundeswirtschaftsministerium hat mit dem Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Hannover im eigenen Unternehmen den Digitalisierungsprozess angeschoben: „Das Zentrum hat uns bei der Einführung neuer Technologien hervorragend unterstützt. In der Zusammenarbeit haben wir neue Impulse und Denkanstöße für weitere Digitalisierungsschritte erhalten, die wir aktuell umsetzen. Das Zentrum kann in vielerlei Hinsicht helfen, die Digitalisierung bei kleinen und mittleren Unternehmen zu unterstützen. Gerade ältere Unternehmerinnen und Unternehmer und kleinere Firmen müssen an das Thema Digitalisierung herangeführt werden. Hier kann das Zentrum auch als Plattform dienen und den direkten Austausch von Unternehmen untereinander fördern.“
Die Besichtigungsstationen:
1. Die Autonome Werkzeugmaschine Autonom von der CAD-Konstruktion zum perfekten Bauteil. Diese Vision verfolgt das IFW mit der Autonomen Werkzeugmaschine. Aktuelle Projekte erforschen eine selbstoptimierende Prozessplanung, KI-basierte Prozessüberwachung für Einzelteile, Anlernen von Stabilitätskarten und die fortlaufende Prozessparameteranpassung mit Hilfe des digitalen Zwillings. Die Umsetzung und der Nutzen der Digitalisierung, der Einsatz zusätzlicher Sensorik und die Anwendung Künstlicher Intelligenz wird an der Maschine anschaulich erklärt.

Begeisterung an der Autonomen Werkzeugmaschine. Svenja Reimer erläutert den Einsatz von Künstlicher Intelligenz.
2. Augmented Reality Datenvisualisierung für die optimale Produktion. Das Projekt zeigt, wie sich durch die Verwendung von Augmented Reality die Qualitätssicherung schneller, einfacher und intuitiver gestalten lässt. Mit zusätzlichen Informationen, die mittels Prozesssimulation gewonnen werden, kann die Qualität direkt in der Maschine in kürzerer Zeit geprüft werden (Ausspannen des Werkstück und Transport zur Qualitätskontrolle entfällt). Direkt nach dem Fertigungsprozess, noch im Maschinenraum, kann der Maschinenbediener Rückschlüsse auf die Qualität des gefertigten Bauteils ziehen und den Prozess ggf. anpassen und verbessern. Augmented Reality erhöht signifikant die Wirtschaftlichkeit bei der individuellen Fertigung durch schnellere, einfachere und intuitivere Qualitätssicherung.

Mitarbeiter Sven Friebe zeigt den Einsatz von Augmented Reality für die Qualitätssicherung.
3. Die Mobile Fabrik Die Fabrik in einem umgebauten Linienbus zeigt Digitalisierungslösungen und KI-Anwendungen anhand der Fertigung eines Stiftes in Losgröße 1 von der Kommissionierung über die Fertigung und Montage bis zur Qualitätskontrolle und Auslieferung. Mit der mobilen Fabrik informiert das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Hannover kleine und mittlere Unternehmen über die Möglichkeiten der Digitalisierung und KI. Das Zentrum setzt damit Impulse für Ideen zur Digitalisierung bzw. für die Umsetzung von Digitalisierungsstrategien in Unternehmen.

Zentrumsgeschäftsführer Michael Rehe stellt die mobile Fabrik, den Roadshowbus vor.

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