Digitalisierungspotenziale in der Produktion heben
Die Digitalisierung bietet produzierenden Unternehmen eine Fülle an Potenzialen: Angefangen bei der Betriebsdatenerfassung über Assistenzsysteme bis hin zur Vernetzung mit anderen Betrieben. Wo bieten sich meinem Unternehmen die größten Vorteile? Welche Kosten ziehen Investitionen in digitale Technologien mit sich? Was setze ich als erstes um? Kleine und mittlere Unternehmen stellen uns im Gespräch sehr oft diese Fragen. Um diese systematisch zu beantworten, haben wir eine Methode entwickelt, die sich in die folgenden fünf Schritte unterteilen lässt.
Team Building
Die Grundlage bildet ein abteilungsübergreifendes Team. Mitarbeitende aus der Produktion und produktionsnahen Abteilungen, wie z.B. Arbeitsvorbereitung oder Einkauf schließen sich zusammen. Auch die Geschäftsführung spielt eine entscheidende Rolle: Sie steht als Treiber hinter dem Vorhaben und gibt strategische Ziele vor.
Ziele formulieren
Das Team findet sich initial zusammen und erarbeitet gemeinsam sinnvolle Ziele des Vorhabens. Das SMART-Prinzip ist dafür eine gute Hilfe. Zum Beispiel möchten Sie „die Nacharbeitsquote auf unter 1% bis zum Ende des kommenden Geschäftsjahres reduzieren“. Im Anschluss werden die Ziele inhaltlich geclustert und nach deren Relevanz gewichtet. Dadurch entsteht ein konsistentes und transparentes Zielbild, das von allen beteiligten Personen geteilt wird.
Go and see
Erfassen Sie die Ist-Situation in Ihrer Fertigung, indem Sie die einzelnen Bereiche vor Ort betrachten. Dabei ist es sehr hilfreich, die Arbeitsabläufe zu visualisieren, um ein vollständiges Bild zu erhalten. Hierzu können einfache, aber wirksame Hilfsmittel wie die Bildkarten-Methode genutzt werden. Arbeitsabläufe werden dabei anhand der Eigenschaften Aktivität, Bearbeiter, Dokumente, Hilfsmittel und externe Teilhaber beschrieben. Ausgehend von der Betrachtung der einzelnen Arbeitsbereiche lassen sich Schwachstellen und Verbesserungspotenziale aufdecken.
Maßnahmen definieren
Ausgehend von dem vorangegangenen Schritt können nun systematisch Maßnahmen erarbeitet werden. Pro Maßnahme sollte ein Steckbrief formuliert werden, um diese zu konkretisieren und ein übergreifendes Verständnis herzustellen. Der Steckbrief enthält alle wesentlichen Informationen zu einer Maßnahme:
- Beteiligte Mitarbeitende oder Abteilungen
- User Story (Kurzbeschreibung)
- Externe Abhängigkeiten
- Nutzen
- Aufwand
- Anforderungen
- Arbeitspakete zur Umsetzung
Die Steckbriefe können Sie weiterführend nutzen, um Maßnahmen zu priorisieren und Abhängigkeiten festzustellen. Abschließend erhalten Sie somit eine Roadmap für die Umsetzung.
Kosten und Nutzen bewerten
Aufwand und Nutzen können in einem ersten Schritt geschätzt werden. Erscheint die Maßnahme sinnvoll, sollten Sie diese Zahlen detaillieren. Im besten Fall können Sie bei den Kosten auf Informationen aus einem konkreten Angebot zurückgreifen. Hier ist es wichtig, einmalige und laufende Investitionskosten im Blick zu behalten. Hierzu haben wir bereits einen Beitrag verfasst. Bei der Bewertung des Nutzens ist es wichtig, verschiedene Abteilungen eine Einschätzung abgeben zu lassen, da Digitalisierungsmaßnahmen häufig übergreifende Effekte haben.
Nach Durchlaufen dieser fünf Schritte haben Sie eine fundierte Entscheidungsgrundlage für Investition in die Digitalisierung Ihres Unternehmens.
Wenn Sie mehr über das Thema erfahren möchten, vereinbaren Sie gerne einen Termin mit unseren Expertinnen und Experten.