Das Mittelstand Digital Zentrum Hannover bietet Unternehmen mit dem Produkt-Service-System-Plan eine neue Möglichkeit an, um Geschäftsmodellentwicklung und -innovation voranzutreiben. Wie entwickle ich neue Geschäftsmodelle für mein Unternehmen? Wie kann Digitalisierung die Anpassungsfähigkeit meines Unternehmens für den schnellen Wandel fördern? Wir zeigen Ihnen, wie Produkt-Service-Systeme (PSS) dabei helfen. Melden Sie sich jetzt an zu unserem Workshop am 02.03.2022.
Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) müssen sich immer stärker dem globalen Wettbewerb stellen. Produktinnovationen sind eine gute Möglichkeit, sich im Wettbewerb zu behaupten. Und: Die Digitalisierung kann dabei helfen, genau diese Produktinnovation voranzutreiben, indem diese nicht nur eine zentrale Rolle in u. a. der Logistik oder im Bereich der Produktion spielt, sondern auch die Art und Weise ändert, wie Unternehmen zukünftig Gewinne erwirtschaften.
In den letzten Jahren ist der Anteil der Services am Unternehmensumsatz kontinuierlich gestiegen. Insbesondere im produzierenden Unternehmen findet ein Wandel statt, indem zusätzlich zum Produkt auch Services angeboten werden. Dieser Trend wird auch „Servitization“ genannt. Hierbei geht es nicht darum, im Bereich des After-Sales z. B. Reparaturservices anzubieten. Vielmehr geht es darum, auf das Produkt zugeschnittene Services – insbesondere auch im Bereich der Produktnutzungsphase – anzubieten. Diese Konstellation aus Produkt und Service, wird Produkt-Service-System (PSS) genannt.
PSS zeichnen sich dadurch aus, dass der Service und das Produkt auf die Kundenanforderungen bezogen sind. Hier ist der entscheidende Unterschied zu „produktbegleitenden Dienstleistungen“, die als reine Erweiterungen von Sachleistungen und nicht hinsichtlich der Funktionserfüllung optimiert sind. PSS werden anders als produktbegleitende Dienstleistungen zeitgleich und in Abstimmung zu einander entwickelt: Es wird direkt mitgedacht, wie der Service das Produkt und das Produkt den Service unterstützen kann. Die Vorteile von PSS liegen in der konsequenten Fokussierung auf den Kundennutzen. Daraus resultieren sowohl starke Kundenbindungen als auch Wettbewerbsvorteile.
Es gibt unterschiedliche Formen von PSS. Neben produktorientierten PSS, welche auf den Verkauf von Produkten, mit ergänzenden Services ausgerichtet sind (z. B. Wartung), gibt es auch die nutzungs- und ergebnisorientierten PSS. Bei nutzungsorientierten PSS wird das Produkt dem Kunden zeitlich befristet zur Verfügung gestellt. Hierbei garantiert das Unternehmen dem Kunden die Funktionalität des Produkts und der Nutzen des Produkts steht im Vordergrund (z. B. Leasing). Bei ergebnisorientierten PSS wird das Produkt nahezu vollständig durch eine Dienstleistung ersetzt, indem Verträge hinsichtlich der zu erbringenden Leistung mit dem Kunden geschlossen werden (z. B. Pay-per-Use).
Ein Best-Practice-Beispiel aus der Luftfahrt
Rolls-Royce stellt nicht nur hochwertige Autos her, sondern produziert auch Triebwerke für Flugzeuge. Das primäre Interesse der Luftfahrtgesellschaften ist nicht der Besitz von Flugzeugtriebwerken. Sie möchten möglichst reibungslos Passagiere von A nach B fliegen. Genau hier setzt Rolls-Royce an, indem sie die Triebwerke den Fluggesellschaften über ein ergebnisorientiertes PSS namens „Power-by-the-Hour“ zur Verfügung stellen. Luftfahrtgesellschaften zahlen nun für die Nutzung von Triebwerken pro Stunde. Sowohl für Luftfahrtgesellschaften als auch für Rolls Royce bringt das Vorteile.
Die Luftfahrtgesellschaften haben z. B. vorhersehbare Kosten, keinen Wartungsaufwand, die Umwandlung von Kapitalausgaben zu Betriebsausgaben sowie das Risiko wird minimiert, da Rolls-Royce die Verantwortung über die Funktionserfüllung trägt.
Rolls-Royce hat den Vorteil der geglätteten Einnahmen, der Kundenbindung, Umsatzsteigerung und die Möglichkeit, Betriebsdaten zu sammeln, um das Produkt kontinuierlich zu verbessern. Somit entsteht ein gemeinsames Interesse, ein möglich langlebiges, ausfallarmes und qualitativ hochwertiges Produkt zur Verfügung zu haben.
Herausforderungen von KMU bei der Entwicklung von PSS
Aktuell gibt es eine Vielzahl an Methoden, die Unternehmen unterstützen sollen traditionelle Geschäftsmodelle zu innovieren. Häufig werden hierfür bspw. Canvas-Methoden, wie das klassische „Business Model Canvas“, vorgeschlagen. Im Prinzip werden hier dem Anwender in Bezug stehende Schlüsselfaktoren aufgezeigt, die es bei der Geschäftsmodellentwicklung zu berücksichtigen gilt. Trotz zahlreicher Methoden zeigen unsere Erfahrungen, dass insbesondere KMU weiterhin vor der Herausforderung stehen, traditionelle Geschäftsmodelle innovativ weiterzuentwickeln. Dafür fehlt es vielen Unternehmen an einer experimentellen Umgebung, in der sie geschützt solche neuen und innovativen Geschäftsmodelle entwickeln können.
Unser Lösungsansatz zur spielerischen Entwicklung von PSS
Genau um diese Lücke zu schließen, bietet das Mittelstand Digital Zentrum Hannover mit dem Planspiel PSS-Plan eine neue Möglichkeit an, um Geschäftsmodellentwicklung und -innovation mittels PSS voranzutreiben. Die PSS-Inhalte werden spielerisch vermittelt, Erfahrungen mit hybriden Geschäftsmodellen gesammelt und Chancen zur Entdeckung neuer Geschäftsfelder gegeben. Das Planspiel wird mit Firmengesprächen flankiert, bei dem sie kostenlos von unseren Expert*innen unterstützt werden, PSS methodisch zu entwickeln.
Fazit – Wir helfen Ihnen gerne
Der Trend „Servitization“ bei dem Produkt- zum Serviceanbieter werden, nimmt aufgrund unterschiedlichster Gründe immer weiter zu. Sogenannte Produkt-Service-Systeme helfen langfristig dabei, dem Wettbewerbsdruck stand zu halten und Produktinnovationen voranzutreiben. Das Mittelstand-Digital Zentrum Hannover unterstützt dabei. Melden Sie sich an zu unseren Workshops und/oder vereinbaren Sie noch heute einen kostenlosen Termin mit uns!