Das Business Model Canvas ist eine Methode zur methodischen Visualisierung und Strukturierung von Geschäftsmodellen, die 2010 von Alexander Osterwalder und Yves Pigneur entwickelt wurde. Die Methode wird in dem Buch „Business Model Generation: A Handbook für Visionaries, Game Changers, and Challengers“ ausführlich dargestellt. Um über KI und Geschäftsmodellentwicklungen zu informieren, führte das Mittelstand-Digital Zentrum Hannover gemeinsam mit der Akademie für Hörakustik und dem Heinz-Piest-Institut für Handwerkstechnik eine Fortbildungsreihe zum Thema „Künstliche Intelligenz (KI) im Handwerk“ durch. Dabei ging es um KI-Grundlagen, Beispielanwendungen und Geschäftsmodellentwicklung mit dem Business Model Canvas.
Abbildung 1: Business Model Canvas für die Firma Hörgeräte Geuter
Business Model Canvas
Um genauer auf das Handwerk der Hörakustiker eingehen zu können, erklärte sich die Eigentümerin der Firma Hörgeräte Geuter bereit, ein Business Model Canvas beispielhaft für die Branche der Hörakustiker auszufüllen. Die Ergebnisse sind im Bild in Schwarz dargestellt. Im Anschluss wurden gemeinsam mit den KI-Expert*innen des Mittelstand-Digital Zentrums Hannover erarbeitet, wo neue Digitalisierungsansätze sinnvoll sind. Diese sind in der Abbildung in Orange dargestellt. Es konnte festgestellt werden, dass die Firma Hörgeräte Geuter bereits viele digitale Hilfsmittel nutzt, wie zum Beispiel digitale Kundenakten und eine moderne Website. Dadurch stellt sie ein gutes Best Practice Beispiel für die Hörakustik-Branche dar. Die Identifizierung geeigneter Digitalisierungsmaßnahmen ist in dieser Branche vor allem aufgrund der Zielgruppe kritisch, da der Kundenkontakt einen großen Bestandteil der Geschäftsaktivität einnimmt und die Zielgruppe besonders positiv auf analoge Kontaktmethoden reagiert.
Es konnte jedoch festgestellt werden, dass durch Social Media Targeting (also der direkten Ansprache von Kund*innen durch personalisierte Werbung in den sozialen Medien) die Ansprache von jüngeren Kund*innen noch verbessert werden könnte. Zusätzlich soll ein Leitfaden entwickelt werden, der mit den Kund*innen durchgegangen wird, um die Einarbeitung neuer Mitarbeitenden zu vereinfachen. Eine weitere Digitalisierungsmaßnahme stellt das Online-Tracking von Serviceleistungen dar. Dafür wäre eine Verbindung mit den durchführenden Laboren notwendig.
Haben Sie auch Interesse daran, mehr über KI und die Entwicklung von Geschäftsmodellen zu lernen? Dann melden Sie sich bei der KI-Koordinatorin Paulina Merkel unter merkel@mitunsdigital.de.