Bewertungstool der Lean Performance im Unternehmen
Als Partner des Mittelstand-Digital Zentrums Hannover hat das Institut für Fabrikanlagen und Logistik (IFA) der Leibniz Universität Hannover gemeinsam mit der BLEKOTEC GmbH ein Bewertungstools der Lean Performance für einen Wandel hin zu Industrie 4.0 entwickelt. Das Tool ermöglicht es, Verbesserungs- und Digitalisierungspotenziale zu identifizieren und die Prozesse hinsichtlich der Lean Performance zu bewerten – als Voraussetzung für einen Wandel hin zur Industrie 4.0.
Um schlanke digitale Lösungen im Unternehmen zu implementieren, sollten bestehende Prozesse auf Verschwendungen geprüft werden. Die Innovation dieses Vorhabens liegt in der gezielten Umsetzung der Lean Performance entlang der innerbetrieblichen Prozesskette. Damit soll im Sinne der Heijunka-Methodik eine konstante Leistungserstellung in allen Bereichen des Unternehmens erreicht werden – vom Eingang des Kundenauftrags bis zum Versand der Bestellung.
Grundlage des Tools: 20 Keys von Iwao Kobayashi
Die Methode 20 Keys ermöglicht ein qualitatives Benchmarking anhand von 20 Disziplinen. Diese sind dabei eine Ansammlung japanischer Managementansätze. Dazu gehören Methoden wie 5S und Arten der Verschwendung. Jede Disziplin ist in 5 Stufen unterteilt, welche durch bestimmte Kriterien beschrieben werden.
Zudem existiert zu jeder Disziplin eine Checkliste mit Benchmarking-Fragen, welche von jeder Hierarchiestufe des Unternehmens beantwortet werden.
Als Grundlage des entwickelten Bewertungstools wurden Kobayashis 20 Keys um eine Digitalisierungsschwelle erweitert. Die Digitalisierungsschwelle dient dazu, die Sinnhaftigkeit eines Digitalisierungsvorhabens zu bewerten, und beschreibt ein Übergangsszenario, ab welchem der Einsatz von Digitalisierung in Abhängigkeit der Reifegrad-Modellierung sinnvoll ist.
Abteilungsübergreifende Bewertung der Lean Performance
Mit einer Schritt-für-Schritt Abfrage der 20 Disziplinen werden die Nutzenden durch das Bewertungstool geleitet. Dabei gibt es zu jeder Disziplin und jeder Stufe zwei Fragen. Von der niedrigsten Stufe „1“ beginnend, erfolgt eine Abfrage bis zur höchsten Stufe „5“. Sobald eine Frage mit „Nein“ beantwortet wird, bleibt die Disziplin auf der letzten Stufe, bei der beide Fragen bejaht wurden.
Diese Abfrage wird allen Mitarbeitenden zur Verfügung gestellt, sodass ein Querschnitt durch alle Abteilungen des Unternehmens erfolgt. Aus dieser Datengrundlage wird eine allgemeine Einschätzung gebildet und anhand eines Netzdiagrammes grafisch dargestellt. Darauf aufbauend schlägt das Tool zu jeder Stufe Maßnahmen vor, um eine erfolgreiche Lean-Implementierung vorzunehmen.
Eine Validierung der Anwendung des Tools zeigte, dass eine abteilungsübergreifende Bewertung der Lean Performance von Prozessen aufwandsarm durchführbar ist. Somit kann das entwickelte Tool für künftige Ist-Analysen von Digitalisierungspotenzialen genutzt werden. Durch eine solche methodisch-integrierte Herangehensweise können Unternehmen Verbesserungs- und Digitalisierungspotenziale strukturiert identifizieren.
Fragen zur Bewertung der Lean Performance?
Sie möchten mehr über unser Tool erfahren? Dann kontaktieren Sie uns gern! Unsere Expertin für Produktions- und Arbeitsgestaltung, Vera Wiefermann, steht Ihnen unter wiefermann@ifa.uni-hannover.de oder 0511 762 18198 zur Verfügung.
Zudem können Sie jederzeit kostenfrei unsere Lernfabrik Produktionslogistik und -systeme besichtigen. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!